Inklusionsbarometer Arbeit – Caritas fordert: Inklusion braucht Rückendeckung aus Chefinnenetagen
Die Ergebnisse des Inklusionsbarometers Arbeit 2024 von Aktion Mensch und
Handelsblatt Research Institut kommentiert Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa:
Berlin, 29. November 2024 "Inklusion im Arbeitsleben braucht Rückendeckung aus der
Chefinnen-Etage. Arbeitsuchende mit einer Behinderung haben dann Chancen auf einen Job,
der ihren Stärken entspricht, wenn die Betriebskultur Diversität und Nichtdiskriminierung
großschreibt. Das fängt bei der Gestaltung der Ausschreibungen an und hört beim Abbau
baulicher Barrieren nicht auf. Die besten Pfadfinder für Veränderungsnotwendigkeiten im
Betrieb sind Kolleginnen und Kollegen, die selbst eine Behinderung haben und die ihren Chefs
zeigen, wo es klemmt.
Das diesjährige Inklusionsbarometer der Aktion Mensch beschreibt ein Bild des Rückschritts:
Die Beschäftigungsquote für Menschen mit Behinderung sinkt kontinuierlich und liegt bei nur
noch 4,4 Prozent. Die Vorbehalte in vielen Betrieben sind offenkundig weiterhin groß, die
gesetzliche Fünf-Prozent-Quote wird oft nicht erfüllt. Stattdessen zahlen viele Betriebe eher die
fällige Ausgleichsabgabe.
Es braucht neue Anstrengungen, nicht zuletzt auch für körperlich beeinträchtige
Berufsanfängerinnen. Der Einstieg nach einem erfolgreich absolvierten Studium ist immer noch
viel zu oft mit Stolpersteinen gepflastert."
Wolfgang Tyrychter, Vorsitzender des Caritas-Bundesverbandes Behindertenhilfe und -
Psychiatrie e.V. (CBP) ergänzt: "Der Zugang zur Unterstützung am Arbeitsplatz für Menschen
mit Behinderung muss entbürokratisiert werden. Bisher werden die Leistungen je nach
Zuständigkeit unterschiedlich ausgestaltet und sind sowohl für die Arbeitgeber als auch für
Menschen mit Behinderung kaum zugänglich."