Der CBP mit Kevin Kampe als Selbstvertreter bei Veranstaltung von Bundesverkehrsminister Wissing
Kevin Kampe, 23 Jahre alt und Mitglied im Beirat einer CBP-Mitgliedseinrichtung für Menschen mit Beeinträchtigung, nahm gemeinsam mit Ute Dohmann-Bannenberg, Referentin der Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie (CBP) e.V., an der diesjährigen mFUND-Konferenz "Mobilität für alle: Open Data für einen inklusiven Verkehrssektor" des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr teil, die am 12. Dezember 2023 im dbb Forum in Berlin stattfand.
In seiner Begrüßungsrede wies Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, darauf hin, dass mehr vom Leben habe, wer mobil sei - denn Mobilität erweitere die Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe. "Digitalisierung ist ein Schlüssel, um Barrieren abzubauen und mehr Teilhabe in unserer Gesellschaft zu ermöglichen - gerade für ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen", erklärte der Bundesminister. Auf Basis aktueller Verkehrsdaten und vernetzter Verkehrsangebote ließen sich für die Kunden personalisierte Angebote erstellen. Dazu würden mobile Daten benötigt und das bedürfe einer mutigen Datenkultur, führte der Minister weiter aus. Staat, Wirtschaft und Gesellschaft seien aufgefordert, den Umgang mit Daten zu erlernen, denn "ohne Daten keine Digitalisierung", so Wissing. In diesem Zusammenhang hob er das Engagement des CBP hervor und verwies auf den aktuell zum dritten Mal ausgelobten Digital-Preis.
Beim Eröffnungspanel wurde aus unterschiedlichen Perspektiven der Blick auf den inklusiven Verkehrssektor gerichtet. Kevin Kampe und Ute Dohmann-Bannenberg brachten dort die Belange der Menschen mit Behinderungen ein. Kampe schilderte, dass er bei Fahrten mit dem ÖPNV Assistenz benötige. Unsicherheiten in Bus oder Bahn auf Grund seiner Behinderung, aber auch die Schwierigkeiten beim Umsteigen würden Fahrten allein behindern. Beispielsweise müsse er dreimal umsteigen, berichtete Kampe, um die 13 Kilometer zu seinem Elternhaus mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen zu können. "Und ich bin einfach zu langsam", so der Selbstvertreter. Das Ziel sei es, die Menschen zu befähigen, selbständig mit Bus und Bahn unterwegs zu sein, erläuterte Dohmann-Bannenberg. Und da stießen selbst Begleitpersonen an ihre Grenzen, wenn sich plötzlich Wagenreihungen am Zug ändern würden und eine größere Gruppe in kürzester Zeit vom A nach B navigiert werden müsse. Sie fordert mehr Verlässlichkeit im ÖPNV. Das nütze nicht nur Menschen mit Behinderungen.
Bei der Veranstaltung nahmen mehr als 250 Vertreter:innen aus Politik, Wissenschaft und Verbänden teil.
Kevin Kampe, Ute Dohmann-Bannenberg und Bundesverkehrsminister Volker Wissing (Foto: Dirk Michael Deckbar/Event Consult GmbH)
Kevin Kampe im Gespräch (Foto: Dirk Michael Deckbar/Event Consult GmbH)
Das Eröffnungspanel mit Kevin Kampe und Ute Dohmann-Bannenberg (Foto: Dirk Michael Deckbar/Event Consult GmbH)