Als anerkannter Fachverband im Deutschen Caritasverband begleitet der CBP mehr als 1100 Mitgliedseinrichtungen mit rund 94.000 Mitarbeitenden und rund 200.000 Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen.
"Angesichts der angespannten Haushaltslage setzt der CBP bei seinen Wahlforderungen auf gezielte und wirksame Maßnahmen, die mit den bestehenden finanziellen Ressourcen umsetzbar sind, ohne die dringend benötigte Versorgungssicherheit und Teilhabechancen für Menschen mit Behinderungen aus den Augen zu verlieren. Ohne klare Schritte zur Arbeitskräftesicherung wird die Eingliederungshilfe ihrer Verantwortung gegenüber Menschen mit Beeinträchtigungen nicht gerecht werden können. Der CBP fordert nachhaltige Maßnahmen zur Stärkung von Aus- und Weiterbildung sowie eine bundesweit einheitliche Anerkennung von - auch im Ausland erworbenen - Qualifikationen, um langfristig die Stabilität der Eingliederungshilfe sicherzustellen", so Wolfgang Tyrychter, Vorsitzender des CBPs.
1. Arbeits- und Fachkräfte: Voraussetzungen für selbstbestimmte Teilhabe und Versorgungssicherheit schaffen!
Für die Einrichtungen ist der Arbeits- und Fachkräftemangel im Sozial- und Gesundheitswesen eine große Herausforderung. Um weiterhin hochwertige Leistungen und selbstbestimmte Teilhabe für Menschen mit Beeinträchtigung sicherzustellen, fordert der CBP gezielte Maßnahmen, die den Betrieb und die Attraktivität der Einrichtungen stärken. In seinen Wahlforderungen unterbreitet der CBP konkrete Lösungsvorschläge.
Unsere vollständigen Wahlforderungen sind hier veröffentlicht:
Bundestagswahl 2025: Bitte unterstützen Sie uns!
2. Sozialer Wohnungsbau: Räume für ein selbstbestimmtes Leben bieten!
Insgesamt zählt der Mangel an bezahlbarem Wohnraum neben inflationsbedingten Preissteigerungen und der Energiesicherheit zu den drängendsten Themen für die Gesellschaft. Der Mangel an barrierefreiem Wohnraum stellt auch Einrichtungen und Dienste, die Menschen mit Behinderung unterstützen, vor erhebliche Probleme. Ohne ausreichenden Zugang zu bezahlbarem und barrierefreiem Wohnraum wird es auch für Einrichtungen zunehmend schwieriger, ihren Klienten eine angemessene Wohn- und Lebenssituation zu ermöglichen.
3. Teilhabe am Arbeitsleben: Qualifikation durch Aus- und Weiterbildung, Stärkung des inklusiven Arbeitsmarkts und Erhalt und Weiterentwicklung der Werkstätten!
Die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen und beruflichen Leben ist ein zentrales Ziel des Bundesteilhabegesetzes. Der CBP fordert, dieses Recht konsequent umzusetzen. Menschen, die aufgrund der Art oder Schwere ihrer Behinderung nicht, noch nicht oder nicht mehr auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sein können, benötigen weiterhin uneingeschränkten Zugang zu Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM). Dabei darf das Recht auf Teilhabe keinesfalls in eine Verpflichtung umgedeutet werden.
4. Bürokratieabbau für Einrichtungen und Dienste der Eingliederungshilfe: Kapazitäten für Teilhabe gewähren!
Die zunehmende Komplexität rechtlicher Vorgaben führt zu einer untragbaren Bürokratielast, die Einrichtungen und Dienste für Menschen mit Behinderung überfordert. Der CBP fordert daher eine Allianz zur Entbürokratisierung der Eingliederungshilfe und die Aufnahme eines entsprechenden bewertungsrelevanten Kriteriums bei Gesetzesinitiativen.
5. Barrierefreie Gesundheitsversorgung: Medizinische und rehabilitative Bedarfe decken!
Barrieren in den Versorgungsstrukturen, fehlende Anpassungen an spezifische Bedürfnisse und unzureichende Vergütungen behindern eine gleichberechtigte und bedarfsgerechte Versorgung. Der CBP fordert klare gesetzliche Regelungen, angepasste Versorgungsstrukturen und eine nachhaltige Finanzierung, um eine inklusive Gesundheitsversorgung sicherzustellen.
6. Digitale Transformation: Prozesse vereinfachen, Arbeits- und Fachkräfte entlasten, Zugänge und Assistenz ermöglichen!
Durch digitale Barrierefreiheit und innovative Technologien können organisatorische Abläufe optimiert und die Unterstützung der Klienten individueller und effektiver gestaltet werden. Um diese Fortschritte weiterzuentwickeln, sind umfassende gesetzliche Anpassungen, technologische Innovationen und eine verlässliche finanzielle Absicherung erforderlich. Der CBP fordert daher die konsequente Umsetzung der notwendigen Maßnahmen, um digitale Transformation zu gewährleisten.
Der CBP setzt sich aktiv für eine inklusive demokratische Wertegesellschaft ein.
Der CBP wendet sich mit seinen Forderungen verstärkt an die im Bundestag vertretenen demokratischen Parteien, die auf dem Boden des Grundgesetzes stehen, und setzt sich weiterhin gegen Abwertung und Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung bzw. von Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihres Glaubens oder ihrer selbstbestimmten geschlechtlichen Identität ein. Unsere gemeinsame Erklärung gegen Ideologien der Ungleichwertigkeit "Es geht uns alle an" ist weiterhin gültig: Wir rufen die Zivilgesellschaft auf, sich gerade in dieser Bundestagswahl gemeinsam und entschlossen rechtsradikalen Positionen entgegenzustellen.
Tyrychter unterstreicht: "Wir alle sind gefordert, uns gemeinsam für ein inklusives und respektvolles Miteinander einzusetzen. Menschen mit Behinderung sind ein gleichwertiger und unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft. Vielfalt und Toleranz stärken unsere Demokratie, und es liegt in unserer Verantwortung, sie entschlossen zu schützen und zu fördern."
Die vollständigen Wahlforderungen wurden an alle verantwortlichen Politiker:innen versandt. Wir bitten Sie um Ihre Stellungnahme.