Von 1940 bis 1945 wurden in Deutschland und den besetzten Gebieten etwa 300.000 Menschen durch das NS-Regime ermordet, nachdem sie als "lebensunwert" deklariert worden waren.
"Der 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz mahnt uns auch, die Verbrechen an Menschen mit Behinderung und psychischen Erkrankungen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Ihre Anerkennung als Verfolgte des NS-Regimes ist nicht nur ein längst gebotener und überfälliger Schritt, sondern ein wichtiger Beitrag zu Gerechtigkeit und Erinnerung", betont Wolfgang Tyrychter, Vorsitzender des CBP
Anerkennung der Opfer als Verfolgte des NS-Regimes
Der CBP begrüßt ausdrücklich den fraktionsübergreifenden Antrag des Deutschen Bundestages, der am 30. Januar 2025 verabschiedet werden soll. Dieser fordert die intensive Aufarbeitung der NS-"Euthanasie"-Morde und Zwangssterilisationen und erkennt die betroffenen Menschen erstmals offiziell als Verfolgte des Nationalsozialismus an.
Die NS-"Euthanasie"-Morde an Menschen mit Behinderung und psychischen Erkrankungen waren ein zentraler Schritt in der Entwicklung systematischer Vernichtungspraktiken, die später in den Vernichtungslagern wie Auschwitz ihren Höhepunkt fanden. "Wir dürfen nicht vergessen, dass diese Opfergruppen lange Zeit nicht benannt und dadurch stigmatisiert wurden - und dass dieses Unrecht bis heute nachwirkt", so Tyrychter weiter.
Gemeinsames Gedenken und Aufarbeitung
Anlässlich des Gedenktages wird der CBP gemeinsam mit anderen Organisationen am 29. Januar 2025 an der Kranzniederlegung am Gedenk- und Informationsort für die Opfer der NS-"Euthanasie"-Morde in Berlin teilnehmen. Neben dem Gedenken an die Opfer soll ein klares Zeichen gesetzt werden, dass unsere Gesellschaft aus den Fehlern der Vergangenheit lernt.
"Die Geschichte der Opfer des Nationalsozialismus erinnert uns immer wieder daran, dass die Würde jedes Menschen unantastbar ist - und dass wir wachsam bleiben müssen, damit sich derartige Verbrechen niemals wiederholen können", erklärt Tyrychter. "Dies erfordert, dass wir Vorurteile und Diskriminierung aktiv bekämpfen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und die Rechte von Menschen mit Behinderung und psychischen Erkrankungen konsequent verteidigen. Eine inklusive Gesellschaft, die Vielfalt als Stärke anerkennt, ist der beste Schutz gegen Ausgrenzung und Menschenverachtung."